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Jagdmesser

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Jagdmesser

🗂️ Inhaltsverzeichnis – Ratgeberartikel „Jagdmesser“

  1. Was ist ein Jagdmesser?
    1. Definition und Abgrenzung zu Taschenmesser und Outdoormesser
    2. Bedeutung des Jagdmessers für Jäger und die Jagd
  2. Jagdmesser-Arten im Überblick
    1. Klappmesser vs. feststehender Klinge
    2. Outdoormesser mit Jagdfunktion
    3. Allround-Jagdmesser für verschiedene Einsatzzwecke
  3. Die Klinge beim Jagdmesser – Herzstück des Messers
    1. Klingenform: Drop Point, Skinner, Spear Point
    2. Klingenlänge: Welche Länge für welchen Zweck?
    3. Spitze & Schneide: Worauf kommt es beim Zerwirken und Aufbrechen an?
  4. Materialien von Jagdmesser-Klingen im Vergleich
    1. Edelstahl vs. Carbonstahl: Vor- und Nachteile
    2. Damaststahl: Eigenschaften, Optik & Pflege
    3. Solinger Stahl – Qualität aus Deutschland 
  5. Der Griff: Materialien, Ergonomie & Halt
    1. Hirschhorn, Holz oder Kunststoff?
    2. Griffergonomie für sicheres Arbeiten
    3. Griffpflege bei natürlichen Materialien
  6. Funktionalität & Ausstattung eines guten Jagdmessers
    1. Hirschhorn, Holz oder Kunststoff?
    2. Integriertes Werkzeug: Säge, Haken, Wetzstahl
    3. Scheide & Tragemöglichkeiten im Revier
    4. Kombi-Modelle mit zusätzlichen Funktionen
  7. Pflege & Schärfen eines Jagdmessers
    1. Scharf bleiben: Wetzstahl & Schleiftechniken
    2. Reinigung nach dem Einsatz (besonders beim Aufbrechen)
    3. Korrosionsschutz und richtige Lagerung
  8. Jagdmesser kaufen – Worauf Jäger achten sollten
    1. Einsatzzweck: Revierarbeit, Aufbrechen, Allround
    2. Qualitätsmerkmale erkennen
    3. Preis-Leistungs-Verhältnis & bekannte Marken
  9. Jagdmesser mit Tradition – Klassiker aus Solingen & Co.
    1. Historische Jagdmesser im Überblick
    2. Jagdmesser aus Solingen: Qualität und Handarbeit
    3. Bekannte Hersteller und deren Besonderheiten
  10. Fazit: Das richtige Jagdmesser für deinen Bedarf finden
    1. Zusammenfassung wichtiger Auswahlkriterien
    2. Empfehlung für Jäger, Sammler & Outdoorfreunde

1. Was ist ein Jagdmesser?


Ein Jagdmesser ist ein speziell für jagdliche Zwecke entwickeltes Messer, das sowohl bei der Verarbeitung von Wild als auch bei vielfältigen Arbeiten im Revier zum Einsatz kommt. Es gehört zur Grundausstattung jedes Jägers und erfüllt eine Vielzahl praktischer Funktionen, von der Versorgung des erlegten Wildes bis hin zu handwerklichen Arbeiten im Jagdbetrieb. Dabei unterscheidet sich das Jagdmesser durch seine Bauweise, Robustheit und Funktionalität deutlich von herkömmlichen Messertypen wie Küchen- oder Freizeitmessern.

Definition und Abgrenzung zu Taschenmesser und Outdoormesser

Ein Jagdmesser ist in erster Linie ein Werkzeug für Jäger, das speziell für Aufgaben wie das Aufbrechen, Zerwirken, Häuten und Versorgen von Wild konzipiert ist. Es gibt sowohl feststehende Jagdmesser als auch Klappmesser, wobei feststehende Modelle aufgrund ihrer Stabilität und einfacheren Reinigung besonders beliebt sind.

Im Unterschied zum Taschenmesser, das oft über mehrere Werkzeuge wie Klinge, Schraubendreher oder Dosenöffner verfügt, fokussiert sich das Jagdmesser meist auf eine hochwertige Klinge und gegebenenfalls eine zusätzliche Aufbrechklinge oder Säge. Taschenmesser können zwar bei der Jagd nützlich sein, erreichen aber nicht die Robustheit und Schärfe eines spezialisierten Jagdmessers.

Das Outdoormesser ist hingegen ein Allrounder für den Einsatz in der Natur und beim Bushcraft. Auch wenn es viele Überschneidungen mit dem Jagdmesser gibt – etwa in Bezug auf Klingenform und Material – liegt der Fokus hier mehr auf Vielseitigkeit und Überlebensfähigkeit in der Wildnis. Ein Jagdmesser hingegen ist primär für wildbezogene Tätigkeiten optimiert.

Bedeutung des Jagdmessers für Jäger und die Jagd

In der Praxis ist das Jagdmesser ein unverzichtbares Werkzeug, das bei nahezu jedem Schritt der Wildverarbeitung gebraucht wird. Nach dem Schuss beginnt der hygienisch wie handwerklich anspruchsvolle Teil der Jagd: das Aufbrechen des Wildes, um eine rasche Entkeimung sicherzustellen, gefolgt vom Zerwirken, also dem fachgerechten Zerteilen des Wildkörpers. Ein Jagdmesser muss daher extrem scharf, griffig und leicht zu reinigen sein.

Für den Jäger spielt neben der Funktionalität auch das Material des Jagdmessers eine große Rolle. Viele greifen bei Jagdmessern zu Modellen mit Griffen aus Hirschhorn oder Holz, die nicht nur optisch traditionell wirken, sondern auch bei Nässe sicheren Halt bieten. Moderne Varianten setzen auf synthetische Materialien, um Gewicht zu sparen und die Pflege zu erleichtern.

Außerdem ist das Jagdmesser ein Symbol für handwerkliches Geschick und jagdliche Verantwortung. Der sichere und geübte Umgang mit der Klinge gilt unter Jägern als Ausdruck von Erfahrung und Respekt gegenüber dem Wild.

Zusammenfassung:

Das Jagdmesser ist mehr als nur ein scharfes Werkzeug – es ist ein essenzieller Bestandteil jagdlicher Praxis und Kultur. Seine Bedeutung reicht von der reinen Funktion bis hin zur Tradition und Ethik der Jagd.


2. Jagdmesser-Arten im Überblick


Jagdmesser gibt es in einer Vielzahl von Ausführungen, die sich in ihrer Bauform, Funktionalität und Handhabung unterscheiden. Welche Art von Jagdmesser die richtige ist, hängt stark vom individuellen Einsatzzweck, den persönlichen Vorlieben des Jägers und den typischen Anforderungen im Revier ab. Grundsätzlich lassen sich Jagdmesser in drei Hauptkategorien unterteilen: Klappmesser, Messer mit feststehender Klinge und Outdoormesser mit jagdlicher Eignung. Jede Variante bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich, die im Folgenden ausführlich erläutert werden.

Klappmesser vs. feststehende Klinge

Die Wahl zwischen einem Klappmesser und einem Messer mit feststehender Klinge ist eine der grundlegendsten Entscheidungen, die ein Jäger beim Kauf eines Jagdmessers treffen muss. Beide Varianten haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und eignen sich je nach Einsatzgebiet und persönlicher Vorliebe unterschiedlich gut. In jagdlichen Situationen – insbesondere bei Arbeiten wie dem Aufbrechen, Häuten oder Zerwirken – spielt die Stabilität, Sicherheit und Handhabung des Messers eine entscheidende Rolle. Daher lohnt es sich, die Eigenschaften beider Bauformen beim Jagdmesser genau zu betrachten.

Klappmesser – kompakt, vielseitig und transportfreundlich

Klappmesser, auch bekannt als Taschenmesser, verfügen über eine bewegliche Klinge, die sich zur Aufbewahrung in den Griff einklappen lässt. Dadurch sind sie als Jagdmesser besonders platzsparend und lassen sich sicher in der Hosentasche, im Jagdrucksack oder an der Gürtelschlaufe transportieren – häufig auch ohne separate Messerscheide.

Ein großer Vorteil ist die Kompaktheit: Gerade auf längeren Pirschgängen oder bei mehrtägigen Jagdausflügen ist es angenehm, ein leichtes, unauffälliges Jagdmesser dabeizuhaben. Viele Klappmesser sind zudem mit zusätzlichen Werkzeugen ausgestattet, etwa Schraubendreher, Aufbrechhaken, kleine Sägen oder Dosenöffner – was sie zu praktischen Multifunktionstools macht.

Allerdings bringt die Klappmechanik auch einige Schwächen mit sich. Da die Klinge nicht fest mit dem Griff verbunden ist, sondern über ein Gelenk bewegt wird, ist die Belastbarkeit begrenzt. Bei Arbeiten mit hohem Kraftaufwand – etwa beim Öffnen des Brustkorbs oder dem Trennen von Gelenken – kann das Klappgelenk an seine Grenzen stoßen. Zudem sind Klappmesser in der Reinigung aufwendiger, da sich Schmutz, Blut oder Haare in den beweglichen Teilen ablagern können. Das kann insbesondere nach dem Aufbrechen problematisch sein, da eine hygienische Säuberung erschwert wird.

Die Sicherheit hängt stark von der Qualität der Arretierung ab. Gute Klappmesser verfügen über zuverlässige Mechanismen wie Liner-Lock, Back-Lock oder Frame-Lock, die ein unbeabsichtigtes Einklappen der Klinge verhindern. Bei günstigen Modellen oder bei unachtsamer Handhabung besteht jedoch Verletzungsgefahr.

Feststehende Messer – robust, zuverlässig und pflegeleicht

Jagdmesser mit feststehender Klinge gelten als die klassische Bauform und werden von vielen erfahrenen Jägern bevorzugt – und das aus gutem Grund. Sie bestehen aus einem durchgehenden Stück Stahl (oft „Full Tang“), das vollständig im Griff verankert ist. Dadurch ergibt sich eine extrem hohe Stabilität und Bruchsicherheit – ideal für alle Arbeiten, bei denen Kraft, Kontrolle und Belastbarkeit gefragt sind.

Ob beim Aufbrechen von Wild, beim Zerwirken, beim Trennen von Sehnen oder auch bei groberen Revierarbeiten – ein feststehendes Jagdmesser bietet hier klare Vorteile. Es lässt sich einfacher und gründlicher reinigen, da es keine Hohlräume oder Gelenke gibt, in denen sich Schmutz festsetzen kann. Gerade im jagdlichen Kontext, wo Hygiene beim Wildbret eine entscheidende Rolle spielt, ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Ein Nachteil dieser Messerart ist ihre Größe: Ein feststehendes Jagdmesser benötigt stets eine Scheide, meist aus Leder oder Kunststoff, um es sicher am Gürtel oder Rucksack zu tragen. Das macht es etwas sperriger und erfordert mehr Aufmerksamkeit im Umgang. Zudem unterliegt die Klingenlänge gesetzlichen Bestimmungen – in Deutschland etwa darf ein feststehendes Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm nicht ohne berechtigtes Interesse geführt werden (§42a WaffG). Jäger sind davon zwar ausgenommen, doch sollte der Transport außerhalb jagdlicher Tätigkeit mit Bedacht erfolgen.

Vergleich: Klappmesser vs. feststehende Klinge

Eigenschaft Klappmesser Feststehende Klinge
Größe & Transport Kompakt, leicht, ohne Scheide tragbar Größer, benötigt Scheide
Stabilität Eingeschränkt durch Gelenkmechanik Sehr hoch durch durchgehenden Stahl
Reinigung Aufwendig, Schmutz in Gelenken Einfach, keine beweglichen Teile
Sicherheit Abhängig von Arretierung, potenzielle Schwachstelle Sehr sicher, keine beweglichen Teile
Vielseitigkeit Oft mit Zusatzfunktionen ausgestattet Fokus auf Schneidleistung und Robustheit
Einsatzbereich Ideal für leichte Revierarbeiten und Alltag Optimal für Aufbrechen, Häuten, Zerwirken
Pflegeaufwand Höher aufgrund Mechanik Gering, leicht zu warten

Zusammenfassung:

Die Wahl zwischen Klappmesser und feststehender Klinge hängt maßgeblich vom Einsatzzweck, persönlichen Vorlieben und Nutzungsverhalten ab. Wer ein handliches, vielseitiges Jagdmesser für leichte Arbeiten und gelegentliche Einsätze sucht, ist mit einem hochwertigen Klappmesser gut bedient. Es eignet sich hervorragend für den Alltag im Revier, als Backup oder als kompaktes Werkzeug für die Pirsch.

Wer jedoch regelmäßig Wild aufbricht, zerwirkt oder bei jeder Jagd auf höchste Zuverlässigkeit und Robustheit angewiesen ist, sollte zu einem feststehenden Jagdmesser greifen. Es ist das zuverlässigere, pflegeleichtere und stabilere Werkzeug – besonders dann, wenn es auf saubere, sichere Schnitte und maximale Belastbarkeit ankommt. Ideal ist, beide Varianten im Repertoire zu haben und je nach Situation das passende Jagdmesser einzusetzen.

Outdoormesser mit Jagdfunktion

Outdoormesser sind ursprünglich für den Einsatz in der Wildnis, beim Survival oder Bushcraft konzipiert worden – also für Situationen, in denen ein Messer möglichst vielseitig, robust und unabhängig von speziellen Bedingungen funktionieren muss. In den letzten Jahren haben sich jedoch viele Outdoormesser durch ihre Bauweise, Materialwahl und funktionale Ausstattung auch als hervorragende Begleiter für Jäger bewährt. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, lassen sich Outdoormesser sehr gut für jagdliche Aufgaben wie Aufbrechen, Häuten oder Revierarbeiten nutzen. Sie verbinden Robustheit und Vielseitigkeit mit hoher Alltagstauglichkeit und sind vor allem bei aktiven Jägern beliebt, die mehr als nur das Wild versorgen möchten.

Was macht ein Outdoormesser jagdtauglich?

Nicht jedes Outdoormesser ist automatisch für die Jagd geeignet. Damit ein solches Messer auch als Jagdmesser durchgeht, muss es bestimmte Anforderungen erfüllen, die für die Versorgung und Verarbeitung von Wild unerlässlich sind:

  • Klingenform: Die Klinge sollte eine für die Jagd sinnvolle Form haben – insbesondere Drop-Point- oder Skinner-Formen mit einer kontrollierten Spitze und einer bauchigen Schneide erleichtern das Aufbrechen und Häuten des Wildes erheblich. Eine zu spitze oder gerade Klinge, wie sie bei Survivalmessern häufig vorkommt, kann beim Aufbrechen schnell zu Verletzungen der Organe führen.

  • Klingenlänge: Eine Klingenlänge zwischen 9 und 12 Zentimetern hat sich bei Outdoormessern mit Jagdfunktion als ideal erwiesen. Sie ist lang genug für kraftvolle Schnitte, aber noch handlich genug für präzise Arbeiten am Wildkörper.

  • Material: Die Klinge sollte aus rostträgem Stahl bestehen, der gut nachschärfbar ist und auch unter widrigen Bedingungen – etwa bei Nässe, Kälte oder Kontakt mit Blut – zuverlässig schneidet. Hochwertige Outdoormesser bestehen oft aus Sandvik-Stählen, VG10 oder anderen rostfreien, schnitthaltigen Legierungen.

  • Griff: Der Griff eines jagdtauglichen Outdoormessers muss rutschfest, ergonomisch und robust sein. Materialien wie Micarta, G10 oder strukturiertes Gummi bieten guten Halt – selbst mit nassen oder blutigen Händen. Ein zu glatter oder schlecht geformter Griff kann das Jagdmesser im jagdlichen Einsatz unbrauchbar machen.

  • Reinigung: Auch wenn Outdoormesser oft für robuste Einsätze konzipiert sind, sollte die Reinigung nach der Wildversorgung möglichst unkompliziert sein. Glatte Oberflächen, gut zugängliche Griffbereiche und wenig Hohlräume erleichtern die hygienische Reinigung nach dem Einsatz.

Typische Einsatzgebiete im jagdlichen Kontext

Ein gutes Outdoormesser mit Jagdfunktion kann in vielen Situationen nützlich sein:

  • Aufbrechen von Wild: Mit einer geeigneten Klinge und scharfer Schneide lässt sich ein Outdoormesser problemlos zum Öffnen der Bauchdecke und zum Entfernen der Eingeweide nutzen. Einige Modelle verfügen sogar über integrierte Aufbrechhaken oder gezahnte Rücken für mehr Vielseitigkeit.

  • Häuten und Zerwirken: Zwar ist ein speziell geformtes Skinner-Messer oft noch präziser, aber ein gutes Outdoormesser mit bauchiger Schneide kann auch beim Häuten sehr effektiv sein – vor allem bei Wildarten wie Reh, Wildschwein oder Gams.

  • Revierarbeiten: Ob Seile schneiden, Unterholz abtrennen, improvisierte Lager bauen oder Wild bergen – Outdoormesser sind in ihrem Element, wenn es um robuste Arbeiten im Revier geht. Sie sind für den harten Einsatz gemacht und halten auch starker Beanspruchung stand.

  • Notfallausrüstung: Viele Outdoormesser eignen sich auch für den Notfall – etwa bei Verletzungen, Ausrutschen im Gelände oder plötzlichem Wetterumschwung. Sie lassen sich zum Schneiden von Kleidung, zum Entfachen eines Feuers (in Verbindung mit einem Firesteel) oder sogar als improvisiertes Werkzeug nutzen.

Vorteile

  • Vielseitigkeit: Während klassische Jagdmesser oft auf das Zerwirken und Aufbrechen spezialisiert sind, deckt ein gutes Outdoormesser ein breiteres Spektrum an Anwendungen ab – ideal für Jäger, die viel im Gelände unterwegs sind und ein „All-in-one“-Werkzeug suchen.

  • Robustheit: Outdoormesser sind für Belastung konstruiert. Sie halten Stürzen, harten Schnitten und Witterungseinflüssen besser stand als viele klassische Modelle.

  • Pflegeleicht: Moderne Materialien wie beschichtete Klingen, synthetische Griffe und Kunststoffscheiden machen Outdoormesser pflegeleicht und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Blut oder Schmutz.

  • Geringes Gewicht: Viele Outdoormesser sind bewusst leicht konstruiert – ein Vorteil bei längeren Reviergängen oder im Gebirge.

Nachteile

Trotz vieler Vorteile haben Outdoormesser auch ihre Grenzen, wenn es um jagdspezifische Tätigkeiten geht:

  • Fehlende Spezialisierung: Für sehr präzise Aufgaben – etwa das saubere Abtrennen von feinem Gewebe, das punktgenaue Häuten oder das Arbeiten an Gelenken – kann ein spezialisierter Jagdnicker oder ein Jagdmesser mit Aufbrechhaken im Vorteil sein.

  • Kein Bestandteil jagdlicher Tradition: Wer großen Wert auf Tradition, klassische Formen und symbolische Bedeutung legt (z. B. bei Gesellschaftsjagden oder Brauchtum), wird mit einem Outdoormesser optisch weniger angesprochen.

  • Reinigung bei multifunktionalen Modellen: Manche Outdoormesser mit integrierten Tools, Hohlgriffen oder komplexer Bauweise lassen sich schlechter reinigen – was nach dem Wildkontakt problematisch sein kann.

Zusammenfassung:

Outdoormesser mit Jagdfunktion sind eine ideale Wahl für Jäger, die ein vielseitiges, robustes und pflegeleichtes Werkzeug suchen, das sie bei allen Arbeiten im Revier begleitet. Sie verbinden die Alltagstauglichkeit eines Outdoormessers mit den wichtigsten Anforderungen an ein funktionales Jagdmesser – solange Form, Schärfe und Griffgestaltung stimmen. Für Jäger, die sowohl auf Funktion als auch auf Flexibilität setzen und ihr Messer nicht nur zur Wildversorgung, sondern auch für allgemeine Natur- und Revierarbeiten einsetzen möchten, sind sie eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zum klassischen Jagdmesser.

Allround-Jagdmesser für verschiedene Einsatzzwecke

Ein Allround-Jagdmesser ist die ideale Lösung für Jäger, die ein einziges Messer für möglichst viele jagdliche Anwendungen suchen. Es vereint die wichtigsten Eigenschaften unterschiedlicher Messerarten in einem Modell und eignet sich sowohl für das Aufbrechen und Zerwirken von Wild als auch für alltägliche Arbeiten im Revier. Gerade für Jäger, die häufig unterwegs sind, aber ihr Gepäck möglichst leicht und funktional halten möchten, ist ein Allround-Jagdmesser die perfekte Wahl.

Die Herausforderung bei einem Allround-Messer besteht darin, eine ausgewogene Kombination aus Vielseitigkeit, Robustheit und Handlichkeit zu finden – ohne dabei auf wichtige jagdliche Funktionen zu verzichten. Damit das gelingt, müssen Form, Material, Klingenlänge und Griff optimal aufeinander abgestimmt sein.

Was macht ein Jagdmesser zum Allrounder?


Ein gutes Allround-Jagdmesser zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht auf eine einzelne Aufgabe spezialisiert ist, sondern mehrere jagdliche Tätigkeiten zuverlässig abdeckt. Es ist also kein extremes Skinner-Messer, das ausschließlich für das Häuten gedacht ist, und auch kein reines Werkzeugmesser für grobe Revierarbeiten. Vielmehr ist es ein Kompromiss auf hohem Niveau, der in möglichst vielen jagdlichen Situationen einsetzbar ist.

Folgende Merkmale kennzeichnen ein gutes Allround-Jagdmesser:

  • Klingenform: Die meistgewählte Klingenform für Allround-Messer ist die Drop-Point-Klinge. Sie bietet eine leicht bauchige Schneide für saubere Schnitte beim Häuten und Zerwirken, aber auch eine stabile Spitze, die sich gut zum Ansetzen beim Aufbrechen eignet. Sie ist robust genug für leichtere Hebelarbeiten, bleibt aber präzise genug für feine Schnitte.

  • Klingenlänge: Ein Allround-Jagdmesser sollte über eine mittlere Klingenlänge von etwa 10 bis 12 Zentimetern verfügen. Diese Länge bietet ausreichend Reichweite für größere Aufgaben (z. B. bei Schwarzwild), ohne dass die Handhabung bei feinmotorischen Arbeiten darunter leidet.

  • Material: Die Klinge sollte aus einem rostträgen, schnitthaltigen Stahl bestehen – ideal sind Edelstahlvarianten wie 440C, Sandvik 14C28N oder ähnliche Legierungen. Wer bereit ist, mehr Pflegeaufwand in Kauf zu nehmen, kann auch zu Carbonstahl greifen, der besonders scharf geschliffen werden kann und sich gut nachschärfen lässt.

  • Griff: Der Griff eines Allround-Jagdmessers muss bequem, rutschfest und ergonomisch geformt sein – auch bei langen Einsätzen oder feuchter Witterung. Materialien wie Micarta, G10 oder strukturiertes Gummi bieten hier viel Sicherheit. Traditionelle Griffe aus Hirschhorn oder Holz sehen ansprechend aus, benötigen aber etwas mehr Pflege.

  • Balance: Ein ausgewogenes Verhältnis von Klinge zu Griff ist entscheidend. Ein gut balanciertes Jagdmesser lässt sich ermüdungsfrei führen und ermöglicht auch präzise Schnitte mit wenig Kraftaufwand.

Typische Einsätze für Allround-Jagdmesser

Das Allround-Jagdmesser muss sich in verschiedenen jagdlichen Szenarien bewähren. Dazu gehören unter anderem:

  • Aufbrechen von Wild: Dank einer stabilen Spitze und kontrollierbaren Schneide lässt sich ein Allround-Messer gut einsetzen, um die Bauchdecke sauber zu öffnen und die Eingeweide zu entnehmen. Zwar bieten spezielle Aufbrechmesser oder Messer mit Haken hier Vorteile, aber ein guter Allrounder erfüllt die Aufgabe zuverlässig.

  • Häuten und Zerwirken: Die leicht bauchige Schneide ermöglicht das Lösen der Decke vom Wildkörper sowie das Trennen von Muskelpartien und Gelenken. Für exaktes Häuten ist ein spezialisiertes Skinner-Messer zwar noch besser geeignet, aber ein Allround-Jagdmesser liefert hier ebenfalls solide Ergebnisse.

  • Revierarbeiten: Ob beim Schneiden von Seilen, Öffnen von Verpackungen, Vorbereiten eines Wildbergesystems oder kleinen handwerklichen Tätigkeiten – das Allround-Messer dient auch als universelles Werkzeug im Jagdalltag.

  • Einsatz bei unterschiedlichen Wildarten: Ein weiterer Vorteil liegt in der flexiblen Nutzbarkeit bei verschiedenen Wildarten – vom Fuchs bis zum Keiler. Jäger, die mehrere Wildarten bejagen oder auf verschiedenen Revieren unterwegs sind, profitieren besonders von der Vielseitigkeit eines Allround-Modells.

Beispiele für Allround-Messer mit jagdlicher Ausrichtung

Viele Hersteller bieten mittlerweile Messer an, die gezielt als Allrounder konzipiert sind. Sie sind nicht zu groß, nicht zu schwer, bieten eine gut kontrollierbare Schneide und bestehen aus Materialien, die sowohl robust als auch pflegeleicht sind.

  • Puma IP Skinner oder Puma White Hunter: Diese Modelle verbinden klassische Jagdmesser-Formen mit modernen Materialien und ausgewogenen Klingen.

  • Böker Plus Outdoorsman: Ein typisches Beispiel für ein modernes Allround-Messer mit jagdlicher Tauglichkeit, robuster Griffschale und einer vielseitigen Drop-Point-Klinge.

  • Morakniv Garberg: Ein skandinavisches Allroundmesser mit robuster Full-Tang-Konstruktion, hervorragend für Revier- und Outdoorarbeiten geeignet, aber auch beim Aufbrechen gut einsetzbar.

Vorteile

  • Vielseitig einsetzbar – ein Jagdmesser für viele Aufgaben
  • Platzsparend – kein Bedarf an mehreren Spezialmessern

  • Kompromiss zwischen Kontrolle und Kraft

  • Hohe Alltagstauglichkeit, auch außerhalb der Jagd

  • Ideal für Einsteiger, die sich nicht sofort mehrere Jagdmesser anschaffen möchten

Nachteile

  • Nicht spezialisiert – bei extremen Aufgaben (z. B. feines Häuten oder Knochensägearbeiten) stoßen Allround-Messer an Grenzen

  • Kann gewisse Zusatzfunktionen vermissen lassen, wie etwa einen Aufbrechhaken oder eine Sägeklinge

  • Kompromisslösung, die nicht für jeden Jäger perfekt ist

Zusammenfassung:

Ein Allround-Jagdmesser ist die richtige Wahl für Jäger, die ein universelles, zuverlässiges und praxistaugliches Jagdmesser suchen, das in möglichst vielen Situationen funktioniert. Es vereint die wichtigsten Eigenschaften von Aufbrech-, Häutungs- und Arbeitsmessern in einem kompakten Format und eignet sich ideal für den täglichen Reviereinsatz, das gelegentliche Zerwirken von Wild und alltägliche Handgriffe. Wer sich für ein hochwertiges Modell mit sinnvoller Klingenform, guter Balance und griffigem Griff entscheidet, wird mit einem Allround-Jagdmesser lange und sicher arbeiten können – ganz gleich, ob im Wald, auf dem Feld oder im Gebirge.


3. Die Klinge beim Jagdmesser – Herzstück des Messers


Die Klinge ist das zentrale Element eines jeden Jagdmessers – sie entscheidet über die Funktionalität, Präzision und Einsatzfähigkeit des Werkzeugs. Für Jäger ist die Wahl der richtigen Klinge daher von entscheidender Bedeutung, denn je nach Jagdart, Wildgröße und Einsatzgebiet unterscheiden sich die Anforderungen deutlich. Von der Klingenform über die Länge bis hin zur Spitze – jedes Detail der Klinge beeinflusst, wie effektiv ein Jagdmesser bei verschiedenen Tätigkeiten eingesetzt werden kann.

Klingenform: Drop Point, Skinner, Spear Point

Die Klingenform eines Jagdmessers ist eines der entscheidendsten Merkmale für seine Funktionalität im jagdlichen Einsatz. Je nach Form variiert die Eignung für bestimmte Arbeiten wie Aufbrechen, Häuten, Schneiden oder Stechen erheblich. Gerade bei der Jagd ist Präzision gefragt – eine Klinge muss sich gut kontrollieren lassen, darf nicht zu leicht abrutschen und sollte gleichzeitig robust genug sein, um auch bei festem Gewebe oder dünnen Knochen zuverlässig zu schneiden. Drei Klingenformen haben sich bei Jagdmessern besonders bewährt: Drop Point, Skinner und Spear Point. Sie unterscheiden sich in Aufbau, Handhabung und Spezialisierung und bieten je nach Einsatzzweck ganz unterschiedliche Vorteile.

Drop Point – die vielseitige Allround-Form

Die Drop-Point-Klinge ist die am weitesten verbreitete Klingenform bei Jagdmessern – und das aus gutem Grund. Charakteristisch ist der sanft nach unten abfallende Klingenrücken, der zur Spitze hin eine leicht bauchige, stabile Klinge bildet. Die Spitze selbst liegt in etwa auf der Mittelachse der Klinge und ist vergleichsweise kräftig, aber dennoch fein genug für präzise Schnitte.

  • Kontrollierbarkeit: Die abgerundete Spitze verhindert, dass man beim Aufbrechen versehentlich zu tief in den Wildkörper sticht. Das ist besonders wichtig, um innere Organe nicht zu verletzen und so das Wildbret hygienisch und sauber zu versorgen.

  • Robustheit: Die Drop-Point-Klinge verfügt über eine stabile Spitze, die auch für leichte Hebelarbeiten oder das Durchtrennen von Sehnen geeignet ist.

  • Vielseitigkeit: Ob Häuten, Schneiden, Spalten oder allgemeine Revierarbeiten – die Drop-Point-Klinge eignet sich für nahezu alle Aufgaben. Sie ist der Allrounder unter den Klingenformen.

Für viele Jäger ist die Drop-Point-Form die erste Wahl, wenn nur ein einziges Jagdmesser mitgeführt wird. Sie ist leicht zu führen, universell einsetzbar und ideal für Anfänger ebenso wie für erfahrene Jäger.

Skinner – spezialisiert auf das Häuten

Die Skinner-Klinge ist – wie der Name bereits verrät – speziell für das Häuten von Wild konzipiert. Ihre Besonderheit liegt in der stark bauchigen Klingenform, die eine große Schneidfläche bietet. Die Schneide ist dabei relativ langgezogen und besitzt nur eine geringe oder keine ausgeprägte Spitze. Das ermöglicht ein großflächiges Arbeiten unter der Haut, ohne das darunterliegende Gewebe zu beschädigen.

Vorteile

Skinner – spezialisiert auf das Häuten

Die Skinner-Klinge ist – wie der Name bereits verrät – speziell für das Häuten von Wild konzipiert. Ihre Besonderheit liegt in der stark bauchigen Klingenform, die eine große Schneidfläche bietet. Die Schneide ist dabei relativ langgezogen und besitzt nur eine geringe oder keine ausgeprägte Spitze. Das ermöglicht ein großflächiges Arbeiten unter der Haut, ohne das darunterliegende Gewebe zu beschädigen.

Die Vorteile dieser Klingenform liegen auf der Hand:

  • Effizienz beim Häuten: Durch die bauchige Form lässt sich mit einer ziehenden Bewegung viel Haut in einem Schnitt abtrennen, was die Arbeit beschleunigt.

  • Geringes Risiko von Gewebeverletzungen: Da Skinner-Klingen meist über keine ausgeprägte Spitze verfügen, ist das Risiko, ins Fleisch oder in die Organe zu schneiden, deutlich reduziert.

  • Ergonomisches Arbeiten: Bei großem Wild, das viel Fläche bietet – etwa Schwarzwild oder Rotwild – ist ein Skinner besonders hilfreich, um mit wenigen, gezielten Bewegungen viel zu erreichen.

Nachteile

Allerdings hat die Skinner-Klinge auch ihre Grenzen. Für das präzise Ansetzen beim Aufbrechen oder das punktgenaue Schneiden ist sie weniger geeignet. Wer also ausschließlich ein Skinner-Messer nutzt, sollte im Idealfall ein zweites Jagdmesser für feine Arbeiten dabeihaben.

Spear Point – die symmetrische Präzisionsklinge

Die Spear-Point-Klinge ist symmetrisch geformt und erinnert optisch an eine Speerspitze – daher auch der Name. Die Klinge verläuft beidseitig gleichmäßig zur Spitze, die exakt in der Mittelachse liegt. Im Gegensatz zur Drop-Point-Form ist der Klingenrücken nicht abfallend, sondern gerade oder leicht gewölbt.

Vorteile

Diese Klingenform bietet folgende Eigenschaften:

  • Stichfähigkeit: Aufgrund der schmalen, präzisen Spitze eignet sich eine Spear-Point-Klinge besonders gut für gezielte Einstiche – etwa beim Öffnen der Bauchdecke oder bei feinen Schnitten in eng begrenzten Bereichen.

  • Symmetrie für beidhändiges Arbeiten: Bei manchen Modellen ist die Spear-Point-Klinge zweiseitig geschliffen (etwa bei Dolchformen), was sie für bestimmte Schneidtechniken oder beidhändiges Arbeiten prädestiniert.

  • Präzise Kontrolle: Die gleichmäßige Form erlaubt eine gute Führung, insbesondere bei feinen Arbeiten oder beim punktgenauen Ansetzen.

Nachteile

Allerdings ist die Spear-Point-Klinge im jagdlichen Alltag eher selten die erste Wahl, da sie weniger bauchig ist und sich daher zum Häuten oder großflächigen Schneiden weniger eignet. Ihre Stärken liegen vielmehr in der präzisen Arbeit – zum Beispiel beim Abtrennen von Sehnen, dem Öffnen von Haut oder dem vorsichtigen Einstechen in empfindliche Körperpartien.

Zusammenfassung:

Die Wahl der Klingenform sollte sich immer am tatsächlichen Einsatzbereich orientieren:

  • Drop Point ist die beste Wahl für Allround-Anwendungen und bietet eine perfekte Balance zwischen Kontrolle, Robustheit und Vielseitigkeit. Wer nur ein Jagdmesser mitführen will, ist mit dieser Form ideal ausgestattet.

  • Skinner-Klingen sind unverzichtbar für Jäger, die regelmäßig Wild häuten und dabei effizient und schonend arbeiten wollen. In Kombination mit einem Allroundmesser bilden sie ein perfektes Duo.

  • Spear Point eignet sich für präzise, punktuelle Arbeiten und wird oft als Ergänzung zu anderen Klingenformen genutzt.

Viele Jäger setzen bewusst auf eine Kombination aus Drop-Point-Allrounder und einem spezialisierten Skinner oder führen ein Klappmesser mit alternativer Klingenform zusätzlich zum feststehenden Hauptmesser. Wer die Klingenform klug wählt, kann seine Arbeit nicht nur effektiver, sondern auch sicherer und sauberer gestalten.

Klingenlänge: Welche Länge für welchen Zweck?

Die Klingenlänge eines Jagdmessers ist ein entscheidender Faktor für seine Handhabung, Vielseitigkeit und Sicherheit im Einsatz. Sie beeinflusst maßgeblich, wie präzise oder kraftvoll ein Jagdmesser geführt werden kann und in welchen jagdlichen Situationen es seine Stärken entfaltet. Ob beim Aufbrechen von Wild, beim Häuten, beim Zerwirken oder bei allgemeinen Revierarbeiten – je nach Aufgabe ist eine andere Klingenlänge optimal. Zu lang bedeutet oft unhandlich und unpräzise, zu kurz kann zu viel Kraftaufwand und ineffizientes Arbeiten bedeuten. Deshalb sollte die Klingenlänge immer auf den persönlichen Bedarf und die typischen jagdlichen Anforderungen abgestimmt werden.

Grundlagen der Klingenlänge bei Jagdmessern

Jagdmesser haben in der Regel eine Klingenlänge zwischen 8 und 15 Zentimetern. Dabei gilt grundsätzlich: Je kürzer die Klinge, desto präziser und kontrollierter lässt sich das Messer führen. Längere Klingen hingegen bieten eine bessere Reichweite und eignen sich für grobere Arbeiten oder das Verarbeiten großer Wildkörper. Es kommt also auf die richtige Balance an – zwischen Wendigkeit und Durchsetzungskraft.

Kurze Klingen (8–10 cm)

Jagdmesser mit kurzen Klingen sind vor allem für präzise Arbeiten gedacht. Sie lassen sich hervorragend kontrollieren und sind ideal für Jäger, die kleinere Wildarten bejagen oder sich auf feinmotorische Aufgaben konzentrieren.

Typische Einsätze:

  • Aufbrechen von Rehwild, Fuchs, Hase

  • Häuten von Kleinwild

  • Feine Schnitte beim Zerwirken

  • Allgemeine Revierarbeiten mit hohem Präzisionsbedarf

Vorteile

  • Höchste Kontrolle: Kurze Klingen lassen sich mit sehr feinen Bewegungen führen – etwa beim Häuten, dem Öffnen der Bauchdecke oder dem Abtrennen empfindlicher Gewebepartien.

  • Wendigkeit: Besonders nützlich bei beengten Arbeitsverhältnissen, z. B. im Wildkörper oder beim Bergen von Wild in unzugänglichem Gelände.

  • Sicherheit: Die kürzere Schneide reduziert die Gefahr, versehentlich zu tief in den Wildkörper einzudringen oder Organe zu verletzen.

  • Geringes Gewicht: Kürzere Jagdmesser sind oft leichter, kompakter und angenehmer zu tragen – ideal für Pirschgänge oder Jagden mit leichtem Gepäck.

Nachteile

Bei größerem Wild wie Schwarzwild oder Rotwild kann eine zu kurze Klinge an ihre Grenzen stoßen – besonders, wenn längere Schnitte notwendig sind oder mehr Hebelkraft gefragt ist.

Mittlere Klingen (10–12 cm)

Die mittlere Klingenlänge ist der Goldene Mittelweg und gilt bei vielen Jägern als optimale Länge für ein Allround-Jagdmesser. Sie verbindet die Vorteile von Kontrolle und Reichweite und eignet sich für nahezu alle jagdlichen Aufgaben.

Typische Einsätze:

  • Universell einsetzbar bei Rehwild, Schwarzwild, Gams, Rotwild

  • Häuten und Zerwirken mittelgroßer Stücke

  • Revierarbeiten und täglicher Einsatz im Feld

Vorteile

  • Gute Vielseitigkeit: Die Klinge ist lang genug für das Arbeiten an mittelgroßem bis großem Wild, aber noch handlich genug für präzise Schnitte.

  • Angenehme Handhabung: Ideal für Jäger, die ein einziges Jagdmesser für Aufbrechen, Häuten und Zerwirken suchen.

  • Effizienter Kraftaufbau: Diese Klingenlänge erlaubt effektive Schnitte mit moderatem Kraftaufwand – bei gleichzeitig hoher Präzision.

Nachteile

Einschränkungen:
Extrem präzise Arbeiten, wie das saubere Lösen der Decke bei feingliedrigem Wild oder punktuelle Schnitte am Wildkörper, können mit etwas Übung gut gelingen, erreichen jedoch nicht ganz die Präzision sehr kurzer Klingen. Für großflächige oder kraftintensive Schnitte muss gelegentlich nachgesetzt werden.

Lange Klingen (12–15 cm)

Lange Klingen werden vor allem dann eingesetzt, wenn es um große Wildarten oder kraftintensive Arbeiten geht. Sie bieten eine größere Schneidfläche, mehr Reichweite und ermöglichen tiefere Schnitte mit weniger Aufwand.

Typische Einsätze:

  • Zerwirken und Versorgen von Großwild

  • Durchtrennen von Gelenken, Trennen der Decke bei großen Flächen

  • Arbeiten mit hohem Kraftaufwand oder an schwer zugänglichen Stellen

Vorteile

  • Effizientes Arbeiten bei großem Wild: Bei Rotwild oder starkem Schwarzwild lassen sich Brustbein, Becken oder dicke Muskelpartien leichter bearbeiten.

  • Reichweite: Ideal beim Zerwirken, wenn lange Schnitte notwendig sind, z. B. beim Filetieren oder beim Abtrennen großer Fleischstücke.

  • Hebelwirkung: Die längere Klinge erleichtert das Durchtrennen zäher Strukturen oder Sehnen.

Nachteile

Lange Klingen bieten weniger Kontrolle bei feinen Arbeiten. Das Risiko, versehentlich zu tief zu schneiden oder abzurutschen, ist erhöht. Zudem sind sie schwerer und sperriger in der Handhabung – was sich vor allem beim Transport oder bei der Arbeit in engem Raum bemerkbar macht.

Rechtlicher Aspekt: Klingenlänge und Führverbot

In Deutschland spielt die Klingenlänge nicht nur für die Funktionalität, sondern auch für die rechtliche Einordnung eine Rolle. Nach §42a des Waffengesetzes (WaffG) dürfen feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm nicht ohne berechtigtes Interesse geführt werden. Für Jäger, die sich im Rahmen ihrer Jagdausübung bewegen, stellt das Führen eines solchen Messers jedoch in der Regel kein Problem dar – das Interesse ist gegeben. Wer das Jagdmesser jedoch außerhalb der Jagd (z. B. bei einer Wanderung oder im Alltag) mitführt, sollte die gesetzliche Einschränkung im Blick behalten.

Zusammenfassung:

Die ideale Klingenlänge hängt in erster Linie vom Einsatzbereich, von der Art des bejagten Wildes sowie von der persönlichen Arbeitsweise ab. Während kurze Klingen maximale Kontrolle bei kleinen Wildarten bieten, punkten lange Klingen mit Kraft und Reichweite bei großem Wild. Die mittlere Klingenlänge von etwa 10–12 cm hat sich als universeller Standard für Allround-Jagdmesser etabliert – sie ist flexibel, funktional und für die meisten jagdlichen Anwendungen hervorragend geeignet. Wer häufig jagt, sollte langfristig über eine Kombination aus mehreren Messern mit unterschiedlicher Klingenlänge nachdenken, um für jede Situation optimal gerüstet zu sein.


Spitze & Schneide: Worauf kommt es beim Zerwirken und Aufbrechen an?


Die Spitze und Schneide eines Jagdmessers sind die entscheidenden Elemente für die eigentliche Arbeit am Wildkörper. Sie beeinflussen maßgeblich, wie präzise, sauber und sicher man beim Aufbrechen und Zerwirken arbeiten kann. Während die Klingenform und -länge den Gesamteindruck eines Messers bestimmen, sind es vor allem die Geometrie der Schneide und die Beschaffenheit der Spitze, die über die Praxistauglichkeit entscheiden – insbesondere bei den beiden sensibelsten und häufigsten Arbeiten im jagdlichen Alltag: dem ersten Öffnen des Wildes und der anschließenden Verarbeitung des Wildbrets.

Die Spitze: Präzision und Kontrolle beim Ansetzen

Die Spitze eines Jagdmessers ist das Werkzeug der Wahl, wenn es darum geht, gezielte Schnitte zu setzen, Haut zu durchstechen, das Schloss zu öffnen oder den Wildkörper zu eröffnen, ohne dabei innere Organe zu verletzen. Je nach Klingenform variiert die Ausprägung der Spitze stark – und damit auch ihr Einsatzzweck.

Drop-Point-Spitze:

Bei Drop-Point-Messern liegt die Spitze zentral auf der Achse der Klinge und ist leicht abgerundet. Diese Bauform ermöglicht ein sehr kontrolliertes Einführen der Klinge – besonders nützlich beim ersten Schnitt in die Bauchdecke. Die leicht nach unten gezogene Spitze verhindert, dass man ungewollt zu tief eindringt und Organe wie den Pansen oder Darm verletzt, was eine Kontamination des Wildbrets zur Folge hätte. Auch beim vorsichtigen Öffnen des Schlosses oder beim Trennen von Gewebeschichten hat sich diese Spitzeform bewährt.

Spear-Point-Spitze:

Diese Spitze ist besonders präzise und stechfähig, da sie schmal zuläuft und exakt auf der Mittellinie der Klinge sitzt. Für punktuelle Arbeiten – z. B. das gezielte Öffnen von Sehnen, das Einstechen bei dickerem Bindegewebe oder das Absetzen von Schnitten in engen Bereichen – bietet sie Vorteile. Ihre Symmetrie erlaubt auch beidhändiges Arbeiten. Allerdings ist sie spitzer und durchdringt Gewebe leichter, wodurch die Gefahr eines zu tiefen Einstichs beim Aufbrechen höher ist.

Skinner-Spitze:

Bei Skinner-Klingen ist die Spitze oft weniger ausgeprägt oder sogar abgerundet. Das verringert die Verletzungsgefahr beim Häuten, da man nicht unbeabsichtigt in das darunterliegende Muskelfleisch schneidet. Beim Aufbrechen hingegen fehlt hier oft die Präzision, weshalb Skinner-Jagdmesser selten allein verwendet werden – sie sind eher als Ergänzung gedacht.

Aufbrechhaken (Gut Hook):

Eine Alternative zur klassischen Spitze ist der sogenannte Aufbrechhaken, der bei einigen Jagdmessern am Klingenrücken integriert ist. Er wird am Bauchschnitt angesetzt und durch die Bauchdecke gezogen. Dabei verhindert die stumpfe Spitze des Hakens, dass darunterliegende Organe verletzt werden. Besonders für Anfänger ist das ein hilfreiches Feature, da es den kritischsten Arbeitsschritt – das erste Öffnen des Wildkörpers – deutlich sicherer macht.

Die Schneide: Schärfe, Form und Funktion

Die Schneide ist der eigentliche Arbeitsteil der Klinge – hier entscheidet sich, wie gut das Messer durch Haut, Muskelfleisch, Sehnen oder Bindegewebe gleitet, wie viel Kraftaufwand nötig ist und wie kontrolliert sich Schnitte setzen lassen.

Flachschliff (Flat Grind):

Beim Flachschliff verjüngt sich die Klinge gleichmäßig von der Mitte bis zur Schneide. Diese Geometrie bietet eine gute Kombination aus Schnitthaltigkeit und Stabilität. Sie ist relativ einfach nachzuschärfen und eignet sich für alle jagdlichen Aufgaben – vom Aufbrechen über das Häuten bis zum Zerwirken. Viele moderne Jagdmesser setzen auf diese Allround-Schneide.

Hohlschliff (Hollow Grind):

Hier wird die Schneide konkav geschliffen – also nach innen gewölbt. Das führt zu einer extrem scharfen, rasiermesserdünnen Klinge mit exzellenter Schneidfähigkeit, die besonders gut durch feines Gewebe und Haut gleitet. Allerdings ist der Hohlschliff weniger robust, wodurch er bei starkem Druck (z. B. an Knochen oder Gelenken) schneller beschädigt werden kann. Ideal für Jäger, die viel häuten oder auf präzise Schnitte Wert legen.

Konvexschliff (Convex Grind):

Diese eher seltene Schliffart bietet eine sehr stabile Schneide, da sie nach außen gewölbt ist. Sie hält Belastung gut stand, eignet sich aber weniger für feinste Schnitte und ist etwas schwieriger nachzuschärfen. Besonders in skandinavischen oder bushcraft-orientierten Messern findet man diesen Schliff – ideal für harte Revierarbeiten, weniger für filigranes Häuten.

Zusammenfassung:

Eine scharfe Schneide ist Pflicht. 
Unabhängig vom Schliff gilt: Nur ein scharfes Messer schneidet sauber und sicher. Ein stumpfes Jagdmesser führt nicht nur zu unsauberen Ergebnissen beim Zerwirken, sondern erhöht auch das Verletzungsrisiko, da man mehr Druck ausüben muss und dabei leichter abrutscht. Regelmäßiges Nachschärfen, idealerweise mit einem Wetzstahl oder Schleifstein, ist daher Pflicht für jeden verantwortungsvollen Jäger.

Praxistipps: So wirken Schneide und Spitze optimal zusammen

  • Beim Aufbrechen: Die Spitze wird zum vorsichtigen Öffnen der Bauchdecke verwendet, die Schneide übernimmt dann den Längsschnitt entlang der Mittellinie. Hier ist eine runde, kontrollierte Spitze mit scharfer Schneide ideal.

  • Beim Zerwirken: Die Schneide muss mit möglichst wenig Druck durch Muskelgewebe gleiten. Eine gute Schneidleistung spart Kraft und sorgt für saubere Schnittflächen, was nicht nur hygienischer ist, sondern auch das Auslösen und Portionieren des Wildbrets erleichtert.

  • Beim Häuten: Die Spitze wird kaum benötigt – hier zählt die bauchige Schneidefläche, die möglichst flächig unter der Haut geführt wird. Skinner-Klingen oder stark bauchige Drop-Point-Klingen bieten hier klare Vorteile.

Zusammenfassung:

Spitze und Schneide sind das Herzstück eines Jagdmessers – sie bestimmen, wie sicher, effizient und sauber sich Wild verarbeiten lässt. Eine gut kontrollierbare, nicht zu spitze Klinge erleichtert das Aufbrechen und minimiert das Risiko, innere Organe zu verletzen. Die Schneide sollte langlebig, scharf und auf den Einsatzzweck abgestimmt sein – ob für präzises Häuten, kräftiges Zerwirken oder universelle Revierarbeiten. Jäger, die ihr Messer regelmäßig im Einsatz haben, profitieren von einem Modell, bei dem Spitze und Schneide sorgfältig aufeinander abgestimmt sind – denn nur so wird das Jagdmesser zum zuverlässigen Werkzeug bei jeder Aufgabe.


4. Materialien von Jagdmesser-Klingen im Vergleich


Das Material der Klinge ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Jagdmessers. Es beeinflusst maßgeblich die Schärfe, Schnitthaltigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Bruchfestigkeit sowie die Pflegeeigenschaften des Messers. Für Jäger ist es besonders wichtig, dass die Klinge auch unter widrigen Bedingungen zuverlässig funktioniert – sei es beim Aufbrechen von Wild im feuchten Revier, beim Häuten oder beim Schneiden von zähem Gewebe. Die gebräuchlichsten Klingenmaterialien bei Jagdmessern sind Edelstahl, Carbonstahl und Damaststahl, wobei jede Variante ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweist.

Edelstahl: Vor- und Nachteile

Edelstahl ist aufgrund seiner Rostbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit einer der meistverwendeten Werkstoffe bei modernen Jagdmessern. Edelstahl besteht aus Eisen, dem mindestens 10,5 % Chrom beigemischt sind. Dieses Chrom bildet eine Passivschicht auf der Oberfläche des Stahls, die ihn vor Korrosion schützt. Für Jäger bedeutet das: Ein Messer mit Edelstahlklinge verzeiht auch mal eine nicht ganz gründliche Reinigung nach dem Einsatz und bleibt trotzdem einsatzbereit.

Häufig verwendete Edelstahltypen bei Jagdmessern sind 440C, 154CM, N690 oder VG10. Sie bieten eine gute Balance aus Härte, Zähigkeit und Rostbeständigkeit.

Vorteile

  • Hohe Korrosionsbeständigkeit, auch bei Feuchtigkeit oder Blutkontakt

  • Vergleichsweise pflegeleicht

  • Gute Eignung für Outdooreinsätze

Nachteile

  • Etwas geringere Schnitthaltigkeit im Vergleich zu Carbonstahl

  • Schwierigere Nachschärfbarkeit bei sehr harten Stählen

Carbonstahl: Vor- und Nachteile

Carbonstahl, auch als Kohlenstoffstahl bezeichnet, ist die traditionelle Wahl vieler erfahrener Jäger. Dieser Stahl enthält kaum bis gar kein Chrom, dafür jedoch einen höheren Anteil an Kohlenstoff. Das macht ihn besonders scharf und schnitthaltig, allerdings auch deutlich anfälliger für Rost.

Beliebte Carbonstähle sind etwa 1095, O1 oder XC75. Sie entwickeln mit der Zeit eine natürliche Patina, die nicht nur optisch ansprechend wirkt, sondern auch einen gewissen Korrosionsschutz bietet.

Vorteile

  • Sehr hohe Schärfe erreichbar, extrem feine Schneide möglich

  • Exzellente Schnitthaltigkeit

  • Leicht nachzuschärfen, selbst im Revier mit einfachem Wetzstahl

Nachteile

  • Rostanfällig, besonders bei Kontakt mit Blut oder Feuchtigkeit

  • Erfordert regelmäßige Pflege (Ölen, Trocknen nach jedem Einsatz)

Damaststahl: Eigenschaften, Optik & Pflege

Damaststahl oder Damaszenerstahl ist eine Kombination aus mehreren Stahlsorten, die wiederholt gefaltet und verschmiedet werden. Das Ergebnis ist eine auffällige, wellenartige Maserung auf der Klinge und eine außergewöhnliche Kombination aus Zähigkeit und Schneidleistung. Jagdmesser aus Damaststahl sind nicht nur funktional, sondern auch optisch ein Highlight – viele Jäger sehen in ihnen eine Verbindung aus Handwerkskunst und Tradition.

Die Qualität eines Damaststahls hängt stark von der handwerklichen Ausführung und den eingesetzten Materialien ab. Hochwertiger Damast kombiniert beispielsweise einen harten Schneidkern mit zähen Außenlagen – ideal für die Jagd, wenn Funktion und Ästhetik gleichermaßen gefragt sind.

Vorteile

  • Sehr gute Schneideigenschaften, abhängig von den verwendeten Stahlsorten

  • Optisch einzigartig – jede Klinge ist ein Unikat

  • Häufig sehr zäh und bruchfest

Nachteile

  • Pflegeaufwendig, je nach Legierung auch rostanfällig

  • Höherer Preis, insbesondere bei handgeschmiedetem Damast

  • Oft schwieriger nachzuschärfen (je nach Lagenstruktur)

Solinger Stahl – Qualität aus Deutschland

Ein Begriff, der untrennbar mit hochwertigem Klingenstahl verbunden ist, ist Solingen. Die Stadt im Bergischen Land steht seit Jahrhunderten für traditionelle Messerherstellung und höchste Qualitätsstandards. „Solinger Stahl“ ist keine eigenständige Stahlsorte, sondern vielmehr ein Gütesiegel, das für exzellent verarbeiteten Stahl und handwerkliche Präzision steht. In Solingen gefertigte Jagdmesser überzeugen durch langanhaltende Schärfe, exakte Verarbeitung und durchdachtes Design.

Viele Solinger Hersteller nutzen hochlegierte Edelstähle oder selbstentwickelte Speziallegierungen, die speziell auf die Anforderungen bei der Jagd abgestimmt sind. Wer also ein langlebiges Jagdmesser mit vertrauenswürdiger Herkunft sucht, ist mit einem „Made in Solingen“-Modell gut beraten.

Zusammenfassung:

Das Material der Klinge ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Jagdmessers.

  • Edelstahl eignet sich für Jäger, die ein pflegeleichtes, rostfreies Messer suchen.

  • Carbonstahl ist die Wahl für Puristen, die Wert auf höchste Schärfe und einfache Nachschärfbarkeit legen, dabei aber bereit sind, regelmäßig zu pflegen.

  • Damaststahl bietet die perfekte Mischung aus Funktion und Ästhetik – für Jäger mit Anspruch an Stil und Qualität.

  • Wer auf bewährte Handwerkskunst setzen möchte, ist mit Solinger Stahl bestens beraten.

Die Wahl des richtigen Klingenmaterials hängt also von den individuellen Bedürfnissen, den jagdlichen Anforderungen und der Bereitschaft zur Pflege ab. Ein gutes Jagdmesser begleitet seinen Besitzer über viele Jahre – vorausgesetzt, es ist auf den Einsatzzweck und den Jäger abgestimmt.


5. Der Griff: Materialien, Ergonomie & Halt


Der Griff eines Jagdmessers ist weit mehr als nur die Verbindung zwischen Hand und Klinge – er ist ein zentrales Element für die sichere, präzise und ermüdungsfreie Handhabung des Messers. In jagdlichen Situationen, etwa beim Aufbrechen oder Zerwirken von Wild, kommt es auf eine feste, kontrollierte Führung des Messers an. Ein rutschfester, ergonomisch geformter Griff erhöht die Arbeitssicherheit und verbessert die Präzision. Zudem beeinflussen die Griffmaterialien die Langlebigkeit und Pflege des Jagdmessers, was bei regelmäßiger Nutzung im Revier eine große Rolle spielt.

Hirschhorn, Holz oder Kunststoff?

Die Wahl des Griffmaterials ist oft eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber auch der Funktionalität und des Pflegeaufwands. Im jagdlichen Bereich haben sich vor allem drei Materialgruppen etabliert: Naturmaterialien wie Hirschhorn und Holz, sowie moderne Werkstoffe wie Kunststoff oder Verbundmaterialien.

Hirschhorn ist das traditionelle Material schlechthin für Jagdmessergriffe. Es wird seit Jahrhunderten verwendet und verleiht dem Messer nicht nur eine rustikale, ästhetisch ansprechende Optik, sondern bietet auch praktische Vorteile. Die natürliche Struktur von Hirschhorn sorgt für eine raue, griffige Oberfläche, die auch bei nassen oder blutigen Händen guten Halt bietet. Zudem ist Hirschhorn sehr widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse. Der Nachteil: Es kann bei starker Feuchtigkeit aufquellen oder reißen, wenn es nicht regelmäßig gepflegt wird. Auch ist es als Naturprodukt in Form und Struktur stets individuell – was für viele ein Pluspunkt ist, für andere jedoch als Qualitätsstreuung empfunden werden kann.

Holz ist ein weiteres klassisches Material, das bei Jägern hoch im Kurs steht. Es liegt angenehm in der Hand, isoliert gut gegen Kälte und verleiht dem Messer eine warme, organische Haptik. Besonders beliebt sind harte, ölhaltige Hölzer wie Walnuss, Olivenholz, Wurzelholz oder auch stabilisierte Harthölzer, die gegen Feuchtigkeit und Temperaturwechsel resistenter sind. Holzgriffe müssen jedoch gepflegt werden – regelmäßiges Ölen schützt vor dem Austrocknen und Rissbildung. Bei feuchten Bedingungen oder starker Beanspruchung ist ein Holzgriff jedoch empfindlicher als moderne Materialien.

Kunststoff und Verbundmaterialien wie G10, Micarta oder Thermoplast haben sich vor allem in modernen Jagdmessern etabliert. Sie bieten klare Vorteile im Bereich Haltbarkeit und Pflege: Sie sind nahezu unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und mechanischer Belastung. G10 beispielsweise besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff und ist extrem robust, formstabil und bietet durch strukturierte Oberflächen sehr guten Grip. Micarta – ein Verbund aus Leinen oder Papier und Kunstharz – kombiniert hohe Stabilität mit einer griffigen Haptik und edler Optik. Für Jäger, die ein funktionales Werkzeug mit minimalem Pflegeaufwand suchen, sind solche Materialien eine hervorragende Wahl.

Griffergonomie für sicheres Arbeiten

Die Ergonomie eines Griffes ist entscheidend für ein sicheres und komfortables Arbeiten – vor allem bei längeren oder kraftaufwändigen Tätigkeiten. Ein ergonomischer Griff passt sich der natürlichen Handhaltung an, verhindert Druckstellen und ermöglicht präzise Bewegungen. Besonders wichtig ist eine sichere Griffform beim Aufbrechen, wenn präzise Schnitte unter Spannung und in unübersichtlicher Lage notwendig sind.

Ein guter Jagdmessergriff sollte:

  • Rutschfest sein, auch bei Nässe, Blut oder mit Handschuhen

  • Über Fingerkuppen oder leichte Einwölbungen verfügen, die ein Abrutschen verhindern

  • Eine angenehme, nicht zu glatte Oberfläche haben

  • Eine ausgewogene Grifflänge aufweisen, sodass das Messer auch mit großen Händen oder Handschuhen gut geführt werden kann

Viele Jagdmesser sind zudem mit Parierstangen oder Griffmulden ausgestattet, um die Hand vor dem Abrutschen auf die Klinge zu schützen. Das ist besonders bei rutschigen Bedingungen – etwa beim Aufbrechen von Wild – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Messer mit symmetrischer Griffform können beidhändig benutzt werden, was bei bestimmten Arbeitsschritten im Revier hilfreich ist.

Griffpflege bei natürlichen Materialien

Naturmaterialien wie Hirschhorn oder Holz benötigen besondere Pflege, um ihre Form, Haptik und Stabilität zu erhalten. Da Jagdmesser häufig bei Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und Kontakt mit organischen Substanzen (Blut, Wildbret, Fett) verwendet werden, ist eine regelmäßige Reinigung und Behandlung des Griffs essenziell.

Pflegehinweise für Hirschhorn-Griffe:

  • Nach dem Einsatz mit einem feuchten Tuch abwischen, aber nicht einweichen

  • Gelegentlich mit etwas Waffenöl oder Pflegebalsam einreiben, um Risse zu vermeiden

  • Trockene Lagerung, am besten nicht dauerhaft im Lederetui 

Pflegehinweise für Holzgriffe:

  • Leicht feucht reinigen, bei Bedarf mit milder Seifenlauge

  • Regelmäßig mit Leinöl oder speziellen Holzpflegeölen behandeln

  • Vor starker Sonneneinstrahlung und dauerhaftem Wasserkontakt schützen

Bei Kunststoff- und Verbundgriffen entfällt dieser Pflegeaufwand weitgehend. Sie sind pflegeleicht und können einfach mit Wasser gereinigt werden. Dennoch empfiehlt sich auch hier das gelegentliche Entfernen von Schmutz und eine Kontrolle auf Beschädigungen, insbesondere bei stark strukturierten Griffoberflächen.

Zusammenfassung:

Der Griff eines Jagdmessers trägt entscheidend zur Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit bei. Während Naturmaterialien wie Hirschhorn und Holz durch Tradition, Optik und angenehme Haptik überzeugen, bieten moderne Werkstoffe wie G10 oder Micarta überlegene Robustheit und Pflegeleichtigkeit. Ebenso wichtig wie das Material ist die ergonomische Gestaltung: Ein gut geformter Griff erhöht die Effizienz bei der Jagd und beugt Verletzungen vor. Die ideale Kombination aus Funktion und Ästhetik ergibt sich, wenn Material, Form und persönliche Anforderungen des Jägers harmonisch zusammenspielen.


6. Funktionalität & Ausstattung eines guten Jagdmessers


Ein hochwertiges Jagdmesser ist weit mehr als nur eine scharfe Klinge – es ist ein durchdachtes Werkzeug, das sich durch funktionale Details, zuverlässige Ausstattung und praxisnahe Bauweise auszeichnet. Jäger stellen hohe Anforderungen an ihr Messer, denn es muss vielseitig, robust und präzise einsetzbar sein – vom ersten Schnitt beim Aufbrechen bis zur letzten Bewegung beim Zerwirken. Die Funktionalität eines Jagdmessers zeigt sich in der Kombination aus durchdachter Klingenform, sinnvollen Zusatzfunktionen und einer durchgängigen Orientierung an jagdlichen Erfordernissen. In diesem Abschnitt geht es um die Ausstattungselemente, die ein gutes Jagdmesser ausmachen und wie sie den jagdlichen Einsatz unterstützen.

Integriertes Werkzeug: Säge, Haken, Wetzstahl

Einige Jagdmesser – insbesondere Klappmesser oder Multitools – verfügen über integrierte Zusatzwerkzeuge, die den Funktionsumfang erweitern und dem Jäger verschiedene Aufgaben mit nur einem Messer ermöglichen. Hierzu gehören unter anderem:

Aufbrechhaken (Gut Hook):

Ein häufig anzutreffendes Feature ist der Aufbrechhaken, der vor allem auf feststehenden Klingen oder als zusätzliches Klappwerkzeug zu finden ist. Er wird verwendet, um die Bauchdecke des Wildes präzise zu öffnen, ohne dabei innere Organe wie den Pansen oder Darm zu verletzen. Das vermindert die Gefahr der Wildbretkontamination und vereinfacht den Aufbruch erheblich. Der Haken wird angesetzt und mit ziehender Bewegung geführt – bei richtiger Anwendung spart er Zeit und erhöht die Hygiene.

Sägeklinge:

Einige Jagdmesser verfügen über eine integrierte Sägeklinge, die sich beispielsweise bei der Arbeit an der Wirbelsäule, dem Becken oder beim Durchtrennen kleinerer Knochen als nützlich erweist. Diese Säge ist deutlich feiner als herkömmliche Holzsägen, oft doppelseitig geschliffen und speziell für tierisches Gewebe bzw. Knochen konzipiert. Sie wird meist nur bei Bedarf genutzt, ist jedoch in bestimmten Situationen ein großer Vorteil – etwa bei der Entnahme des Schlosses.

Wetzstahl oder Schleifeinheit:

Einige moderne Jagdmesser – insbesondere Modelle mit Kunststoffscheiden – bieten eine integrierte Schleifhilfe oder einen kleinen Wetzstahl, der in die Scheide eingelassen ist. Das ermöglicht ein schnelles Nachschärfen der Klinge direkt im Revier. Auch kompakte externe Wetzstähle oder Taschen-Schleifgeräte gehören für viele Jäger zur Ausrüstung. Eine scharfe Klinge ist essentiell, um saubere Schnitte zu setzen und unnötige Gewaltanwendung zu vermeiden.

Weitere Werkzeuge:

Einige multifunktionale Jagdmesser – insbesondere Taschenmesser oder Modelle im Stil des klassischen Schweizer Messers – enthalten zusätzlich Werkzeuge wie Schraubendreher, Dosenöffner, Ahlen oder sogar Pinzetten. Für Puristen mag das überladen wirken, für Allrounder oder Outdoornutzer kann dies jedoch eine praktische Ergänzung sein – vor allem bei mehrtägigen Einsätzen im Wald.

Scheide & Tragemöglichkeiten im Revier

Ein weiterer Aspekt der Funktionalität ist die Trageweise des Jagdmessers. Eine sichere, komfortable und griffbereite Aufbewahrung ist essenziell – schließlich muss das Messer im entscheidenden Moment schnell zur Hand sein, darf sich aber nicht unbeabsichtigt lösen oder zur Verletzungsgefahr werden.

Lederscheiden gelten als klassisch, hochwertig und besonders langlebig. Sie bieten sicheren Halt, schützen die Klinge vor äußeren Einflüssen und können mit der richtigen Pflege viele Jahre halten. Besonders bei Messern mit Hirschhorn- oder Holzgriff passen sie stilistisch hervorragend. Allerdings sind sie anfälliger gegenüber Feuchtigkeit und benötigen regelmäßige Pflege mit Lederfett oder Balsam, um flexibel und wasserabweisend zu bleiben.

Kunststoff- oder Kydexscheiden sind robuster gegenüber Nässe und Schmutz, leicht zu reinigen und häufig mit praktischen Zusatzfunktionen ausgestattet – etwa einer Clip- oder MOLLE-Befestigung, Drainagelöchern oder festem Einrastmechanismus für die Klinge. Sie eignen sich besonders für Jäger, die auch bei schlechtem Wetter oder auf Pirschgängen bei Regen unterwegs sind.

Tragemöglichkeiten:

Viele Jäger bevorzugen das klassische Tragen am Gürtel, wo das Messer jederzeit griffbereit ist. Alternativ lassen sich moderne Scheiden auch horizontal oder „Scout Style“ tragen, was besonders beim Sitzen im Hochsitz bequem ist. Für mehrtägige Jagdausflüge oder beim Tragen eines Jagdrucksacks bieten sich Befestigungen am Schultergurt oder Oberschenkel an.

Kombi-Modelle mit zusätzlichen Funktionen

Kombinationsmesser erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – insbesondere bei Jägern, die möglichst wenig Ausrüstung mitführen wollen. Diese Messer vereinen mehrere Funktionen in einem Werkzeug und sparen damit Platz und Gewicht. Typische Kombinationen sind etwa:

  • Klinge + Aufbrechhaken

  • Klinge + Sägeklinge

  • Klinge + Aufbrechklinge + Gurt- oder Seilschneider

  • Klappmesser mit mehreren Werkzeugen

Wichtig bei solchen Kombimodellen ist die Qualität der Arretierung. Die einzelnen Werkzeuge müssen sicher und fest einrasten, damit sie beim Einsatz nicht unbeabsichtigt einklappen. Auch das einfache Ausklappen mit einer Hand oder mit Handschuhen kann in der Praxis entscheidend sein. Die Klingenlänge ist bei Klapp-Kombimessern meist etwas kürzer, was sie für grobe Arbeiten etwas einschränkt – dafür sind sie besonders kompakt und vielseitig.

Zusammenfassung:

Die Funktionalität eines Jagdmessers entscheidet maßgeblich darüber, wie effizient, sicher und komfortabel ein Jäger im Revier arbeiten kann. Neben einer hochwertigen Klinge sind es vor allem durchdachte Ausstattungsmerkmale wie Aufbrechhaken, Säge, integrierter Wetzstahl und eine stabile Scheide, die den Unterschied zwischen einem einfachen Messer und einem echten Jagdwerkzeug ausmachen. Wer viel unterwegs ist, Wert auf Multifunktionalität legt oder häufig verschiedene Aufgaben mit nur einem Messer erledigen möchte, sollte auf zusätzliche Ausstattungen achten – vorausgesetzt, sie sind robust, zuverlässig und sinnvoll in das Gesamtkonzept integriert.


7. Pflege & Schärfen eines Jagdmessers


Ein Jagdmesser ist ein hochfunktionales Werkzeug, das bei der Jagd oft extremen Bedingungen ausgesetzt ist: Feuchtigkeit, Schmutz, Blut, Fett und mechanischer Beanspruchung. Um seine Leistungsfähigkeit und Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten, ist eine regelmäßige und sachgerechte Pflege unerlässlich. Ebenso wichtig ist das Nachschärfen der Klinge, denn nur ein scharfes Jagdmesser erlaubt präzise Schnitte beim Aufbrechen, Häuten und Zerwirken des Wildes. Ein stumpfes Messer hingegen ist nicht nur ineffizient, sondern birgt auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko – weil man mehr Druck ausüben muss und dabei leichter abrutscht.

Scharf bleiben: Wetzstahl & Schleiftechniken

Der Erhalt der Schärfe beginnt nicht erst beim vollständigen Nachschleifen, sondern schon im regelmäßigen Abziehen mit einem Wetzstahl. Diese Technik – oft als „Warten der Schneide“ bezeichnet – dient dazu, feine Verformungen an der Schneidkante (die bei jedem Einsatz entstehen) wieder aufzurichten, bevor sie abbrechen oder zu Abnutzung führen. So bleibt die Klinge länger scharf, und ein aufwendiges Schleifen wird seltener nötig.

Wetzstahl anwenden:

  • Wetzstahl in einer Hand festhalten oder auf einer rutschfesten Unterlage fixieren

  • Klinge im etwa 20-Grad-Winkel über den Stahl ziehen – abwechselnd von beiden Seiten

  • Wichtig ist gleichmäßiger Druck und ein ruhiger Bewegungsablauf über die gesamte Schneide

Für unterwegs bieten sich auch kleine, tragbare Schleifsysteme oder Keramik-Wetzstäbe an, die sich im Rucksack oder Jagdrucksack mitführen lassen.

Kommt es doch zum Schärfen, weil die Klinge stumpf geworden ist oder kleinere Scharten aufweist, sollte man die passende Schleifmethode wählen:

  • Manuelles Schleifen mit Schleifsteinen: Die klassische und sehr präzise Methode. Mit Wasser- oder Ölsteinen verschiedener Körnung (z. B. 400 für Vorschliff, 1000–3000 für Schärfen, ab 6000 für Politur) lässt sich eine perfekt geschliffene Schneide erzielen. Diese Methode erfordert jedoch etwas Übung und ein gutes Gefühl für den richtigen Winkel.

  • Laufschärfer / Schleifsysteme: Geräte mit voreingestelltem Schleifwinkel oder Führungssystem erleichtern Anfängern das gleichmäßige Schärfen der Klinge. Sie bieten konstante Ergebnisse und reduzieren das Risiko von Materialabtrag an der falschen Stelle.

  • Schleifmaschinen: Für erfahrene Anwender oder professionelle Wildverwerter kann auch eine elektrische Schleifmaschine sinnvoll sein. Hier muss allerdings mit Bedacht gearbeitet werden, da zu viel Hitze die Klinge schädigen und die Härte des Stahls beeinflussen kann.

Welches Schleifsystem man nutzt, hängt vom persönlichen Können, der Stahlart der Klinge und dem individuellen Anspruch ab. Wichtig ist in jedem Fall, regelmäßig zu prüfen, ob die Klinge noch scharf genug ist – ein einfaches Papier-Schneidetest reicht oft aus.

Reinigung nach dem Einsatz (besonders beim Aufbrechen)

Besonders nach dem Aufbrechen und Zerwirken des Wildes ist eine gründliche Reinigung des Messers Pflicht – nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch zum Schutz der Klinge und des Griffmaterials.

Schritte zur Reinigung:

  • Grobe Rückstände (Blut, Fett, Haare) zunächst mit einem Tuch abwischen

  • Anschließend unter warmem Wasser mit mildem Spülmittel abspülen

  • Harte Bürsten oder Topfreiniger vermeiden – sie können Klinge und Griffmaterial beschädigen

  • Keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden, da diese Korrosion fördern oder Materialien angreifen können

  • Besonders bei Klappmessern alle Gelenke und Hohlräume sorgfältig reinigen

Nach der Reinigung sollte das Messer gründlich getrocknet werden – idealerweise mit einem fusselfreien Tuch. Klappmesser oder Modelle mit Hohlräumen lassen sich zusätzlich mit Druckluft oder durch offenes Trocknen (z. B. auf einem Handtuch) reinigen.

Korrosionsschutz und richtige Lagerung

Auch wenn viele Jagdmesser aus rostfreien Stählen gefertigt sind, ist kein Material völlig unempfindlich gegen Korrosion. Blut, Feuchtigkeit und Salz können selbst auf Edelstahl über längere Zeit Rostspuren hinterlassen – vor allem an der Schneidkante, wo die Materialstruktur besonders empfindlich ist.

Korrosionsschutzmaßnahmen:

  • Nach der Reinigung die Klinge mit einem pflegegeeigneten Öl einreiben (z. B. Waffenöl, Ballistol oder spezielles Messeröl)

  • Besonders bei Carbonstahl-Messern ist das Einölen Pflicht, um Flugrost und Lochfraß zu vermeiden

  • Bei längerer Lagerung empfiehlt sich ein weiches Tuch oder ein Etui, das keine Feuchtigkeit aufnimmt – Lederetuis können in feuchtem Zustand sogar selbst zur Rostbildung beitragen

  • Messer möglichst nicht dauerhaft in der Scheide aufbewahren, sondern trocken und separat lagern

Wer sein Jagdmesser über längere Zeit nicht nutzt, sollte es regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls nachölen – insbesondere bei Naturgriffen aus Hirschhorn oder Holz, die durch trockene Heizungsluft oder starke Temperaturunterschiede spröde werden können.

Zusätzlicher Tipp: Für unterwegs eignet sich ein kleines Pflegeset mit Tuch, Ölfläschchen und Wetzstab – es beansprucht kaum Platz, erhöht aber die Lebensdauer und Einsatzbereitschaft des Jagdmessers erheblich.

Zusammenfassung:

Ein gutes Jagdmesser bleibt nur dann ein zuverlässiger Begleiter, wenn es regelmäßig gepflegt und geschärft wird. Die Schärfe der Klinge ist essenziell für präzise, saubere Arbeitsschritte – sowohl beim Aufbrechen als auch beim Zerwirken oder Häuten. Ebenso wichtig ist eine gründliche Reinigung nach jeder Nutzung und ein wirksamer Schutz vor Korrosion. Die richtige Pflege verlängert nicht nur die Lebensdauer des Messers, sondern bewahrt auch dessen Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik. Wer sein Jagdmesser wie ein Werkzeug behandelt – mit Respekt, Sorgfalt und Aufmerksamkeit – wird es über viele Jahre hinweg schätzen und zuverlässig einsetzen können.


8. Jagdmesser kaufen – Worauf Jäger achten sollten


Der Kauf eines Jagdmessers ist eine Investition in ein Werkzeug, das im jagdlichen Alltag essenziell ist. Die Auswahl ist riesig – vom traditionellen Jagdmesser mit Hirschhorngriff bis hin zum modernen Outdoormesser mit multifunktionaler Ausstattung. Doch nicht jedes Messer eignet sich für jeden Einsatzzweck, und ein hoher Preis ist nicht automatisch ein Garant für Qualität. Wer ein Jagdmesser kaufen möchte, sollte sich vorab klar darüber sein, für welche Aufgaben es verwendet wird, welche Materialien und Eigenschaften gewünscht sind und welches Budget zur Verfügung steht. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Kriterien erläutert, auf die Jäger beim Kauf achten sollten.

Einsatzzweck: Revierarbeit, Aufbrechen, Allround

Die zentrale Frage vor dem Kauf lautet: Wofür soll das Jagdmesser hauptsächlich verwendet werden? Denn je nach jagdlicher Tätigkeit sind unterschiedliche Klingenformen, Materialien und Ausstattungen sinnvoll.

Für das Aufbrechen und Zerwirken eignet sich ein Messer mit stabiler, scharfer Klinge, vorzugsweise feststehend. Wichtig ist eine Klingenform, die kontrollierte Schnitte erlaubt, wie etwa die Drop-Point- oder Skinner-Form. Ein Aufbrechhaken kann das Öffnen der Bauchdecke erleichtern und Verletzungen innerer Organe verhindern. Für häufige Nutzung an mittelgroßem bis großem Wild ist eine robuste Klinge mit gutem Korrosionsschutz entscheidend.

Für allgemeine Revierarbeiten – etwa Schneiden von Seilen, Anpassen von Tarnnetzen oder das Bearbeiten von Holz – sollte das Messer robust, pflegeleicht und universell einsetzbar sein. Hier kommen auch Outdoormesser infrage, die eine gewisse Vielseitigkeit mitbringen und nicht ausschließlich für Wildverarbeitung ausgelegt sind.

Als Allround-Jagdmesser empfiehlt sich ein Modell mit einer ausgewogenen Klingenlänge (etwa 10–12 cm), griffigem und ergonomischem Griff sowie solider, rostbeständiger Klinge. Wer ein Messer sucht, das sowohl beim Aufbrechen als auch bei allgemeinen Aufgaben zuverlässig funktioniert, fährt mit dieser mittleren Variante in den meisten Fällen gut.

Qualitätsmerkmale erkennen

Ein gutes Jagdmesser erkennt man nicht nur an bekannten Markennamen, sondern vor allem an den verarbeiteten Materialien, der Verarbeitung und der Praxistauglichkeit.

Klinge:

  • Aus welchem Stahl ist die Klinge gefertigt? Edelstahl bietet Korrosionsschutz, Carbonstahl hohe Schärfe.

  • Ist die Schneide sauber geschliffen? Gibt es sichtbare Grate oder Unregelmäßigkeiten?

  • Wie steht es um die Härte des Stahls? Ein Wert von ca. 58–60 HRC ist für Jagdmesser ideal – hart genug für gute Schnitthaltigkeit, aber noch gut nachzuschärfen.

Griff:

  • Liegt der Griff sicher und angenehm in der Hand – auch mit nassen oder behandschuhten Fingern?

  • Wurde er ergonomisch geformt und ist die Oberfläche rutschfest?

  • Besteht der Griff aus witterungsbeständigen Materialien oder ist eine regelmäßige Pflege nötig (z. B. bei Holz oder Hirschhorn)?

Verarbeitung:

  • Sind Klinge und Griff sauber miteinander verbunden? Gibt es Spalten oder Spiel?

  • Ist das Messer gut ausbalanciert? Ein ausgewogenes Verhältnis von Klinge zu Griff verbessert die Führung.

  • Funktioniert die Arretierung (bei Klappmessern) zuverlässig und ohne Spiel?

Preis-Leistungs-Verhältnis & bekannte Marken

Gute Jagdmesser müssen nicht teuer sein – aber sehr günstige Modelle aus minderwertigem Stahl oder billiger Massenproduktion halten meist nicht lange. Wer sein Messer regelmäßig nutzt, sollte auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achten: Lieber einmal etwas mehr investieren, dafür aber ein langlebiges, zuverlässiges Werkzeug bekommen.

Bekannte Hersteller, die sich auf Jagd- und Outdoormesser spezialisiert haben, bieten bewährte Qualität und oft auch Garantie- oder Nachschärfservices. Dazu zählen beispielsweise:

  • Puma (Solingen): Traditionelle Jagdmesser, oft mit Hirschhorngriff und Solinger Stahl

  • Eickhorn: Hochwertige feststehende und klappbare Jagd- und Einsatzmesser

  • Böker (Solingen): Vielfältige Auswahl an klassischen und modernen Jagdmessern

  • Muela (Spanien): Bekannt für robuste Messer mit ästhetischer Gestaltung

  • Helle (Norwegen): Skandinavische Jagdmesser mit Holzgriffen und handgeschliffenen Klingen

Auch Hersteller aus dem Outdoor- und Survivalbereich wie Morakniv, Benchmade oder Victorinox bieten Modelle, die sich hervorragend für die Jagd eignen – insbesondere für Revierarbeiten und kombinierte Anwendungen.

Weitere Überlegungen vor dem Kauf

Gesetzliche Bestimmungen: In Deutschland dürfen feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm nicht ohne berechtigtes Interesse geführt werden (§42a WaffG). Für die Jagd ist dieses Interesse jedoch in der Regel gegeben. Dennoch empfiehlt es sich, die Klingenlänge bewusst zu wählen, wenn das Messer auch außerhalb der Jagd – z. B. bei Revierarbeiten oder auf Reisen – getragen werden soll.

Persönliche Vorlieben: Jeder Jäger hat individuelle Präferenzen, was Gewicht, Größe, Balance oder Optik betrifft. Wer die Möglichkeit hat, sollte ein Messer vor dem Kauf in die Hand nehmen und prüfen, wie es sich führen lässt. Ein Messer, das sich „richtig“ anfühlt, wird intuitiver und sicherer genutzt.

Zubehör: Achte auch auf die Qualität der mitgelieferten Scheide. Sie sollte das Messer sicher halten, einfach zu befestigen sein und bestenfalls zur Pflege und Lagerung geeignet sein. Einige Messer werden mit Schleifsteinen, Wetzstahl oder Pflegemitteln geliefert – ein sinnvoller Mehrwert.

Zusammenfassung:

Ein gutes Jagdmesser ist eine langfristige Anschaffung, die sorgfältig ausgewählt werden sollte. Entscheidende Kriterien sind der Einsatzzweck, die Materialwahl, die Qualität der Verarbeitung sowie die Praxistauglichkeit. Jäger sollten sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, was ihr Messer leisten muss – und dann gezielt ein Modell wählen, das diesen Anforderungen gerecht wird. Wer sich Zeit für die Auswahl nimmt und auf Qualität achtet, wird ein Werkzeug finden, das ihn über viele Jahre sicher und zuverlässig durch jedes Revier begleitet.


9. Jagdmesser mit Tradition – Klassiker aus Solingen & Co.


Jagdmesser sind mehr als nur Werkzeuge – sie sind oft Ausdruck von handwerklicher Tradition, kulturellem Erbe und jahrzehntelanger Erfahrung. Besonders in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, gibt es Hersteller und Regionen, die seit Generationen für hochwertige Messer stehen. Wer ein Jagdmesser mit Geschichte und Charakter sucht, wird bei traditionellen Herstellern fündig, deren Produkte nicht nur durch Funktionalität, sondern auch durch ihre Herkunft und Herstellungskunst überzeugen. Insbesondere die Stadt Solingen gilt als Inbegriff deutscher Messertradition.

Historische Jagdmesser im Überblick

Historische Jagdmesser zeichnet eine enge Verbindung zur Jagdkultur und zur Entwicklung der Jagd selbst aus. Bereits im Mittelalter waren Jagdmesser ein Statussymbol der adeligen Jägerschaft und wurden kunstvoll verziert und aufwendig gefertigt. Damals wurden sogenannte Saufedern, also schwere, spitz zulaufende Messer, bei der Jagd auf wehrhaftes Schwarzwild verwendet. Diese Messer dienten weniger der Wildversorgung, sondern vielmehr dem „Abfangen“ – also dem finalen Töten des angeschossenen Wildes.

Mit der Zeit entwickelte sich das Jagdmesser zum Allround-Werkzeug für die Verarbeitung des Wildes. Funktion trat zunehmend in den Vordergrund, doch die Verbundenheit mit Tradition blieb erhalten. Viele der heute noch verwendeten Messerformen – etwa das klassische Jagdnicker-Messer – basieren auf historischen Vorbildern. Der Jagdnicker, meist mit schmaler, leicht gebogener Klinge und typischem Hirschhorngriff, gilt bis heute als Symbol des deutschen Waidwerks und wird oft zur feierlichen Hubertusmesse oder zum „letzten Bissen“ getragen.

Solche historischen Modelle werden bis heute produziert – teilweise in modernisierten Varianten – und finden sowohl bei praktischen Jägern als auch bei Sammlern großen Anklang.

Jagdmesser aus Solingen: Qualität und Handarbeit

Solingen, auch bekannt als „Klingenstadt“, ist ein weltweit renommiertes Zentrum der Messer- und Schneidwarenherstellung. Der Ursprung dieser Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Der Begriff „Solingen“ ist nicht nur ein Herkunftsnachweis, sondern ein gesetzlich geschütztes Qualitätsmerkmal. Nur Messer, deren maßgebliche Fertigungsprozesse in Solingen erfolgen, dürfen diesen Namen tragen.

Jagdmesser aus Solingen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Handwerkliche Präzision: Viele Arbeitsschritte erfolgen bis heute manuell – vom Schmieden über das Härten bis hin zum Schleifen und Polieren der Klinge.

  • Hochwertige Materialien: Verwendet werden ausgewählte Stähle wie 440C oder Solinger Speziallegierungen, kombiniert mit Griffmaterialien wie Hirschhorn, edlen Hölzern oder modernen Verbundstoffen.

  • Langlebigkeit: Durch ihre hochwertige Verarbeitung sind Solinger Jagdmesser für jahrzehntelangen Einsatz geeignet – viele Modelle werden über Generationen hinweg weitergegeben.

  • Klassisches Design: Die Formensprache ist häufig zeitlos, traditionell und an die praktische Jagd angepasst. Modelle wie der Jagdnicker oder das Waidblatt sind typische Beispiele. 

Ein besonderer Vorteil ist die Kombination aus Tradition und moderner Technik: Viele Hersteller in Solingen verbinden klassisches Design mit neuen Fertigungsmethoden, was zu besonders zuverlässigen und alltagstauglichen Messern führt.

Bekannte Hersteller und deren Besonderheiten

Puma (Solingen):
Einer der bekanntesten und traditionsreichsten Hersteller von Jagdmessern in Deutschland. Puma steht seit über 250 Jahren für Qualität, Handarbeit und Design. Besonders bekannt ist das Modell „Puma IP Jagdnicker“ – ein klassisches Jagdmesser mit Hirschhorngriff und Lederscheide, das in verschiedenen Ausführungen erhältlich ist. Puma verbindet traditionelle Fertigung mit internationalem Einfluss: Die Serie „Puma IP“ (International Production) wird in Kooperation mit spanischen Partnern gefertigt, aber nach Solinger Qualitätsstandards geprüft.

Böker (Solingen):
Ebenfalls ein Traditionsunternehmen mit Sitz in Solingen, das hochwertige Jagd- und Outdoormesser herstellt. Besonders hervorzuheben sind die Serien „Böker Arbolito“ (Fertigung in Argentinien) und „Böker Manufaktur Solingen“. Böker ist bekannt für seine Kombination aus klassischem Design und innovativen Materialien. Jagdmesser wie das „Böker Integral II“ oder das „Nicker Classic“ sind bei Jägern sehr beliebt.

Otter-Messer (Solingen):
Ein kleinerer, aber feiner Hersteller, der besonders für seine liebevoll gefertigten Klappmesser bekannt ist. Otter-Messer setzt auf traditionelle Fertigungstechniken und klassische Materialien wie Kohlenstoffstahl und Holz oder Horn. Die Messer sind schlicht, robust und für Jäger geeignet, die Wert auf unaufgeregte, funktionale Qualität legen.

Eickhorn Solingen:
Ursprünglich auf Militärmesser spezialisiert, produziert Eickhorn auch Jagd- und Einsatzmesser. Die Qualität ist äußerst hoch, und viele Modelle zeichnen sich durch moderne Stähle, exzellente Verarbeitung und kompromisslose Praxistauglichkeit aus – besonders bei anspruchsvollen jagdlichen Einsätzen.

Hubertus Solingen:
Benannt nach dem Schutzpatron der Jäger, produziert Hubertus seit Jahrzehnten hochwertige Jagd-, Trachten- und Klappmesser. Vor allem die klassischen Springer mit Hirschhorngriff und das „Waidblatt“ sind fester Bestandteil traditioneller Jagdausrüstung.

Neben diesen deutschen Marken gibt es auch international angesehene Hersteller mit traditionellen Jagdmessern:

  • Helle (Norwegen): Handgefertigte Messer mit Holzgriffen und mehrlagigen Klingen – rustikal, hochwertig, ideal für Jagd und Outdoor.

  • Muela (Spanien): Produziert ästhetisch ansprechende Jagdmesser mit massiven Klingen und traditionellem Design, oft mit Gravuren und edlen Materialien.

  • Marttiini (Finnland): Bekannt für skandinavische Jagd- und Fischmesser mit schmaler Klinge und einfacher, robuster Bauweise.

Zusammenfassung:

Jagdmesser mit Tradition verbinden jahrhundertealtes Handwerk mit praktischer Jagderfahrung. Besonders in Solingen entstehen Messer, die durch Qualität, Langlebigkeit und zeitloses Design überzeugen. Wer ein Messer sucht, das nicht nur als Werkzeug dient, sondern auch ein Stück Jagdkultur repräsentiert, findet in klassischen Modellen aus Solingen und vergleichbaren Regionen Europas die ideale Wahl. Solche Messer sind mehr als Gebrauchsgegenstände – sie sind Begleiter mit Geschichte, die oftmals ein Leben lang halten und als Erbstücke weitergegeben werden. Für Jäger mit Anspruch an Qualität und Herkunft ist ein solches Messer eine Investition in Werte, Beständigkeit und Handwerkskunst.


10. Fazit: Das richtige Jagdmesser für deinen Bedarf finden


Ein Jagdmesser ist weit mehr als nur ein scharfes Werkzeug – es ist ein essenzieller Bestandteil der jagdlichen Ausrüstung und begleitet den Jäger oft über viele Jahre hinweg. Ob beim Aufbrechen des Wildes, beim Zerwirken, Häuten oder bei allgemeinen Arbeiten im Revier: Die Wahl des richtigen Jagdmessers beeinflusst nicht nur die Effizienz, sondern auch die Sicherheit, Hygiene und Freude an der Arbeit. Angesichts der Vielzahl an Modellen, Materialien und Ausführungen stellt sich jedoch häufig die Frage: Welches Jagdmesser passt wirklich zu meinem Bedarf?

Ein pauschales „bestes Jagdmesser“ gibt es nicht – vielmehr hängt die Entscheidung von verschiedenen Faktoren ab, die individuell betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Kriterien noch einmal zusammen und gibt eine Orientierungshilfe für die Auswahl.

Zusammenfassung wichtiger Auswahlkriterien

Einsatzzweck:

Bevor man sich für ein Jagdmesser entscheidet, sollte man klar definieren, wofür es hauptsächlich eingesetzt werden soll. Wer vor allem Wild aufbricht und zerwirkt, braucht eine andere Klingenform und -länge als jemand, der das Messer hauptsächlich für Revierarbeiten oder als universellen Begleiter nutzt. Für feine Schneidarbeiten und präzises Häuten sind Skinner-Klingen ideal, während Drop-Point-Klingen besonders vielseitig einsetzbar sind. Wer große Stücke Schwarzwild bearbeitet, wird ein robusteres, länger klingenstarkes Modell bevorzugen als ein Jäger, der hauptsächlich auf Rehwild geht.

Klingenmaterial:

Edelstahl bietet einfache Pflege und gute Korrosionsbeständigkeit – ideal für Jäger, die ein wartungsarmes Messer bevorzugen. Carbonstahl punktet durch enorme Schärfe und leichte Nachschärfbarkeit, erfordert aber regelmäßige Pflege gegen Rost. Damaststahl verbindet Funktion mit Ästhetik und eignet sich besonders für Jäger, die Wert auf ein individuelles, optisch ansprechendes Werkzeug legen.

Griffmaterial und Ergonomie:

Ein Jagdmesser muss sicher und komfortabel in der Hand liegen – auch bei Kälte, Nässe oder mit Handschuhen. Materialien wie Hirschhorn und Holz bieten traditionelle Optik und eine warme Haptik, benötigen aber Pflege. Moderne Verbundstoffe wie G10 oder Micarta sind robuster und pflegeleicht. Wichtig ist immer, dass der Griff ergonomisch geformt ist und auch bei intensiver Nutzung nicht ermüdet oder zum Abrutschen führt.

Messertyp – feststehend oder klappbar:

Ein feststehendes Messer bietet maximale Stabilität und lässt sich leichter reinigen – ideal für Wildversorgung. Ein Klappmesser ist kompakter, vielseitig und leichter zu transportieren, aber in der Regel nicht ganz so robust. Outdoormesser wiederum bieten zusätzliche Funktionen und sind vor allem für Jäger geeignet, die viel in der Natur unterwegs sind oder eine Kombination aus Jagd- und Survivalfunktionen wünschen.

Funktionale Ausstattung:

Wer Wert auf Zusatzfunktionen legt, sollte auf Ausstattungsdetails wie Aufbrechhaken, integrierte Säge oder Wetzstahl achten. Auch die Qualität der Scheide – egal ob aus Leder oder Kunststoff – spielt eine große Rolle. Sie sollte das Messer sicher halten, schnell zugänglich machen und vor Umwelteinflüssen schützen.

Pflegeaufwand und Wartung:

Ein scharfes, gepflegtes Messer ist sicherer und effektiver als ein stumpfes. Wer sich nicht regelmäßig mit Nachschärfen und Pflege beschäftigen möchte, sollte ein Modell mit rostträgem Stahl und pflegeleichtem Griffmaterial wählen. Wer hingegen Freude an traditioneller Pflege hat, wird auch mit einem Carbonstahlmesser lange Freude haben.

Empfehlung für Jäger, Sammler & Outdoorfreunde

Für den aktiven Jäger ist ein robustes, feststehendes Messer mit Drop-Point-Klinge, griffigem Griff und pflegeleichtem Edelstahl die beste Wahl – möglichst mit einer hochwertigen Scheide für sicheres Tragen im Revier.

Für den traditionellen Jäger, der Wert auf Stil und Jagdkultur legt, bietet sich ein klassischer Jagdnicker mit Hirschhorngriff und Lederscheide an – gern auch mit Klinge aus Solinger Stahl oder Damast.

Für den Allrounder oder Bushcrafter, der sein Messer nicht nur für die Jagd, sondern auch beim Campen, Wandern oder in Notsituationen einsetzt, sind Outdoormesser mit multifunktionaler Ausstattung, strukturierter Griffschale und hoher Belastbarkeit ideal.

Für Sammler und Liebhaber zählen neben Funktionalität auch Design, Herkunft und Handwerkskunst. Hier bieten Hersteller aus Solingen, Norwegen oder Spanien eine Vielzahl hochwertiger, teils handgefertigter Messer mit Geschichte und Charakter.

Zusammenfassung:

Ein gutes Jagdmesser ist nicht nur eine Anschaffung, sondern eine langfristige Entscheidung – mit der richtigen Wahl wird es zum zuverlässigen Begleiter über viele Jagdsaisons hinweg. Entscheidend sind nicht nur die technischen Daten, sondern das Zusammenspiel aus Funktion, Haptik, Material und Einsatzgebiet. Wer diese Punkte berücksichtigt und das Messer auf die eigenen Bedürfnisse abstimmt, wird ein Werkzeug finden, das nicht nur praktisch ist, sondern auch Freude bereitet – und vielleicht sogar irgendwann zum persönlichen Stück Jagdgeschichte wird.


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